Imame der Offenen Islamischen Gemeinde Dessau absolvieren erfolgreich erste grundständige islamtheologische Ausbildung des Islamkolleg Deutschland
An diesem Donnerstag trafen sich die beiden Imame der Offenen Islamischen Gemeinde Dessau e.V. in der Moschee mit Kooperations- und Netzwerkpartnern, die ihnen gratulierten. Der Anlass: Murhaf Al Ahmad Danawar und Amadi Indjai sind die ersten ostdeutschen Imame, die die „Grundständige islamtheologisch-praktische Ausbildung (Imam-Ausbildung)“ des Islamkolleg Deutschlands in deutscher Sprache erfolgreich absolviert haben.
Die Ausbildung ist neu und bisher einmalig, Bülent Uçar, Professor für islamische Theologie in Osnabrück, sprach in den letzten Tagen immer wieder von einer „Pionierleistung im deutschsprachigen Raum“. Die Ausbildung umfasst Fächer wie Predigtlehre, Koranrezitation, Gemeindepädagogik, Seelsorge und politische Bildung. Sie wurde von den beiden Imamen über zwei Jahre durchlaufen. 17 Männer und Frauen erhielten zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung, die von Islamtheologen der Universität Osnabrück federführend konzipiert und vom Bundesministerium des Innern gefördert wurde, ihre Abschlusszeugnisse. Darunter waren nur zwei ostdeutsche Absolventen – die Imame Danawar und Indjai.
Beide Imame sind ehrenamtlich für die Gemeinde tätig, die überwiegend von Geflüchteten und Migranten besucht wird und über Spenden nur wenig Mittel einnimmt, weshalb die Imame nicht angestellt werden können. Es reicht der Gemeinde gerade für das nötigste, etwa die Miete für Gebetsräumlichkeiten.
„Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung in Deutschland und in deutscher Sprache und die damit verbundene Anerkennung sind für mich eine große Motivation, weiterzuarbeiten und mich für die Menschen meiner Gemeinde einzusetzen“, sagte dazu heute der erste Imam Murhaf Al Ahmed Danawar, der bereits in Syrien vor seiner Flucht vor dem Militärdienst islamische Theologie studiert hatte. Er hatte sein Zeugnis am Wochenende wie die anderen Absolventen von Alt-Bundespräsident Christian Wulff überreicht bekommen, den er sehr schätze.
Danawar: „Es ist noch ein langer Weg, aber ich hoffe, wir werden in den Bereichen der Gemeindearbeit, vor allem der Bildungs- und Jugendarbeit, und in der Kooperation auch mit nicht-muslimischen Partnern bald große Schritte gehen können. Die Zukunft gerade unserer jungen Gemeindemitglieder liegt in Deutschland. Hier wollen wir ankommen, zusammenleben und für das Wohl aller Menschen arbeiten und aktiv sein.“
Presseinformation mit Bildern im Anhang. Alle Fotos © Offene Islamische Gemeinde Dessau e.V.
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