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Beratungsangebote stelle sich vor: Heute Jugendmigrationsdienst

Hallo, Ich bin Ibrahim Hasam, 19 Jahre alt, Praktikant im Integrationsbüro der Stadt Dessau-Roßlau und freue mich sehr, euch den Jugendmigrationsdienst Dessau vorzustellen! Viel Spaß beim Lesen!

Der Jugendmigrationsdienst ist eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren. Ich begleite und berate Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte, die hier aufgewachsen oder hier nach Deutschland, nach Dessau gekommen sind.

Was denken sie was ihre Beratungsstelle besonders macht?

Wir befinden uns im Zentrum von Dessau, wo viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Dadurch erreichen wir mehr Klientinnen und Klienten. Wir sind eine Anlaufstelle für Menschen mit akuten oder längerfristigen Problemen.

Wie läuft ein Beratungsprozess ab?

Die Vorgehensweise hängt vom jeweiligen Problem ab. Zunächst einmal geht es darum, den Klienten oder die Klientin kennen zu lernen und die Probleme zu identifizieren. Danach wird entschieden, auf welche Art und Weise dem Kunden geholfen werden kann. Dies kann z.B. schnell geschehen, wenn es darum geht, Anträge auszufüllen. Es kann auch vorkommen, dass Bewerbungen und Lebensläufe verfasst oder Ausbildungsplätze gesucht werden. Wenn das Zeitfenster von einer Stunde nicht ausreicht, werden weitere Termine vereinbart.

Wie lange muss man auf einen Termin warten?

Im Durchschnitt dauert dies etwa 1 bis 2 Wochen. Die Terminvereinbarung erfolgt in der Regel auf Anfrage des Kunden per Telefon oder per WhatsApp. In dringenden Fällen versuchen wir, das Problem ohne Terminvereinbarung schnell zu lösen. Wenn Sie etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, können wir Termine in 1-2 Wochen vergeben.

Was kann nach der Beratung erreicht werden?

Nach Möglichkeit sollte das Problem gelöst werden. Bestenfalls geht man mit ausgefüllten Formularen, einem Brief oder mit dem Gefühl nach Hause, etwas erreicht zu haben.

Bieten sie auch Projekte an?

Wir arbeiten seit Jahren eng mit dem Mehrgenerationenhaus zusammen, wenn es um die Schaffung von Sprachangeboten in den Ferien geht. In diesem Jahr findet die Märchenjurte das 19. Mal im Hof der Anhaltischen Landesbücherei statt. Und wir planen gemeinsame Aktionen mit den Jugendfreizeiteinrichtungen. Gelegentlich beteiligen wir uns auch an Aktionen anderer Institutionen, für die wir angefragt werden. Ein Beispiel ist die bevorstehende Aktion 'Die bunte Meile auf dem Rathausplatz am 9. März. Wir achten darauf, angemessen beteiligt zu sein und entscheiden je nach Möglichkeit und unseren zeitlichen Ressourcen.

Kann ein Dolmetscher bestellt werden? Falls ja, wer trägt die Kosten?

Übersetzungen werden in Englisch, Französisch, Russisch, Ukrainisch, Arabisch und Kurdisch angeboten. Sollte eine andere Sprache benötigt werden und wir genug Vorlauf haben, können wir über das Projekt SISA von LAMSA e.V. kostenfreie Hilfe anfordern. Es ist möglich, einen Dolmetscher zu bestellen, der zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung steht.

Möchten Sie noch etwas Besonderes über Ihre Arbeitserfahrung berichten oder was Sie bereits erlebt haben?

An meiner Arbeit fasziniert mich die Abwechslung. Jeder Tag ist anders. Darauf kann man sich nie wirklich vorbereiten. Es freut mich, dass wir langjährige Klienten haben, die in ihrer neuen Heimat gut integriert sind und sich mittlerweile auf Deutsch mit uns unterhalten können. Vieles wird heute selbst organisiert, erfüllt und gelöst. Hier hat sich seit 2015/16 viel bewegt. Bei der Begleitung der Klientinnen und Klienten ist es wichtig, dass sie Fuß fassen und zufrieden sind. Immer mehr Jugendliche schließen erfolgreich die Schule ab, gehen in Ausbildung oder machen das Abitur, um danach zu studieren. Es zeigt sich auch, dass in den letzten Monaten und Jahren immer mehr Menschen, die die Möglichkeit zur Einbürgerung haben, diese auch in Anspruch nehmen. Dies ist ein Indiz dafür, dass ein großer Teil der hier lebenden Zuwanderinnen und Zuwanderer in gewisser Weise angekommen sind und dass die Gesellschaft mit dieser Tatsache umgehen kann. Ob die Gesellschaft aber wirklich offen für Zuwanderinnen und Zuwanderer ist, werden die Wahlergebnisse zeigen. Das bleibt abzuwarten. Aber es ist ermutigend zu sehen, wie Menschen auf die Straße gehen und für Weltoffenheit demonstrieren. Das ist ein gutes Zeichen für uns alle.